Archiv für den Monat: Oktober 2014

Yellow Spot Single Pot Still Irisch Whiskey Aged 12 Years

IMG_0770miniEin guter Samstag neigt sich dem Ende zu und es ist an der Zeit den Tag mit einem herausragenden Iren ausklingen zu lassen. Nein, ich meine nicht Rea Garvey, der derzeit einer bekannten Castingshow im deutschen Fernsehen mit seinem  Witz und seiner charismatischen Ausstrahlung wieder zu alter Stärke verhilft.

Ich meine den Yellow Spot. Mehr als 12 Jahre lang in drei unterschiedlichen Fässern gereift: amerikanische Bourbon-, spanische Sherry- und spanische Malagafässer kamen hier zum Einsatz. Bourbon- und Sherryfässer sind ja durchaus bekannt, das spanische Malagafass ist jedoch der Garant für die außergewöhnliche Süße dieses Single Pot Still Whiskeys. Die Malagaweine oder -likörweine stammen aus der Region Andalusien. Bekannteste Vertreter dürften der Moscatell sowie der Pedro Ximénez sein. Letzterer gibt ja auch meinem Inselfavoriten, dem Laphroaig PX die richtige Süße.

Hergestellt wird er in der Midleton Distillery in Dublin, welche unter anderem auch Jameson, Tullamore Dew und Redbreast destilliert. Vertrieben wird er unter dem Namen Mitchell & Son, die seit 1805 Wein und Spirituosen in Dublin verkaufen. Der Name Yellow Spot leitet sich, genau wie der des 10-Jährigen Green Spot, von der Art Fässer mit einem Farbkleks zu markieren ab. Jedes Jahr bekommt somit eine andere Farbe zugewiesen. Ich bin gespannt was uns hier noch erwartet, zumal vom Yellow Spot auch nur 6000 Flaschen abgefüllt wurden und mir diese leider sehr endlich erscheinen.

Nase: Ganz vorne schraube ich die Tube Klebstoff auf, um keinen Markennamen zu nennen sage ich nur: Gelb und Vogel aus der Eulengattung. 🙂 Gibt man ihm etwas Zeit im Glas kommt eine ungeheure Süße zum Vorschein: Aprikose, reifer Pfirsich, Vanille und Honig.

Geschmack: Auch hier finde ich ganz vorne die Aprikose, gefolgt von einem knackigen grünen Apfel. Kaffee, dunkle Schokolade und leichte Röstaromen runden das Ganze ab. Sehr süß und gleichzeitig trocken lässt sich auch die Eiche nieder.

Abgang: Übrig bleibt im Mund viel mehr als andere im Glas bieten: Aromen von Trockenfrüchten, Malz, die Süße von gebackener Banane mit Honig und eine Traube, die der Reifung in den bereits erwähnten andalusischen Malagafässern entstammt.

Mein Fazit: Eine absolute Empfehlung! Auch und gerade weil sich der Preis deutlich abhebt, gilt hier: Weniger ist mehr! Es ist ein besonderer Whiskey, den man mit viel Ruhe und Muße genießen sollte.

Sláinte!

Markus

Das Tasting Team am 14.11.14 in Duisdorf

Whisky_150dpi-page-001Wir freuen uns gemeinsam mit Conny´s Stern unseren nächsten öffentlichen Verkostungstermin anzukündigen. Am Freitag, den 14. November diesen Jahres, veranstaltet die Duisdorfer Gaststätte Conny´s Stern um 19:00 Uhr ihren zweiten Themenabend rund um das Wasser des Lebens. Conny´s Stern liegt direkt an der Rochusstraße gleich neben dem Kulturzentrum und ist auch vom Duisdorfer Bahnhof aus fußläufig erreichbar.

Wir werden eine Whiskyreise rund um den Globus antreten bei der einige spannende, und dem ein oder anderen auch sicher noch völlig unbekannte, Destillate verkostet werden wollen. Wer uns kennt, weiß, dass es natürlich viel Interessantes rund um die Whiskys, deren Herstellung und natürlich auch über die Herkunftsländer zu berichten gibt.

Ich verrate nicht zu viel wenn ich sage, dass es ein geschmacklich sehr abwechslungsreicher Abend mit kurzweiliger Unterhaltung in einem ansprechenden Rahmen werden wird. Die Whiskys sind schon alle eingetroffen und wir arbeiten derzeit fleißig an unserem Vortrag. Der Abend eignet sich gleichermaßen für Whiskyneulinge, als auch für bereits Infizierte und Whiskyliebhaber.

Die Anmeldung ist ab sofort in Conny´Stern unter 0177 / 405 75 43 bis zum 10.11.2014 möglich. Wir freuen uns auf Duisdorf, die netten Gastgeber und natürlich auf Euch!

Bis bald………

Uwe & Markus

 

Kilkerran Work In Progress 6 Bourbon Wood

IMG_4029miniAls der Paketbote heute das Haus betrat, fing zumindest im Kopf schon das Wochenende an.
Neben einer Reihe Whiskys für unsere kommenden Verkostungen und unser Adventsgesteck wartete der Karton auch mit einem kleinen rosafarbenen Bonbon für mich auf. Rosafarben? Ja, rosafarbene Tube, rosafarbenes Etikett, aber der Flascheninhalt sah zumindest so aus wie er sein sollte: Goldglänzend und vielversprechend.

Über die Farbgebung mag man geteilter Meinung sein, aber wer Kilkerran auf dem Schirm hat, weiß, dass der Vorgänger z.B.  Baby blau war. Also Marketing, na egal. Hauptsache der Inhalt passt und das tut er.

Die Nase findet als erstes eine frische Frucht in Richtung rotgoldener, herbstlicher Apfel. Auch finde ich hier eine ausgeprägte Honigsüße und natürlich die Eiche aus den verwendeten Bourbon-Fässern.

Im Mund macht sich zuerst eine angenehme Süße breit, Aromen von Nüssen, leicht pfeffrig. Im Abgang bleibt eine sehr angenehme trockene Süße.

Fazit: Wie seine Vorgänger aus den Bourbonfässern macht mir dieser junge Whisky viel Freude. Er gehört auf jeden Fall zu meinen derzeitigen Lieblingen und bekommt eine bedenkenlose Empfehlung für alle Eichenfreunde. Kilkerran gehört generell zu meinen absoluten Favoriten in Sachen Bourbonfasslagerung.

Er lässt uns mit großer Spannung auf die erste Standardabfüllung warten. 2016 ist es soweit, der 12-Jährige Kilkerran wird in der Destillerie Glengyle das Licht der Welt erblicken.

Im Jahre 2000 wurde die Destillerie gekauft und vier lange Jahre renoviert. Das größte Problem hier muss wohl die Gebäudereinigung von Taubenhinterlassenschaften gewesen sein, die sich in den 75 Jahren seit der letzten Destillation in unvorstellbarer Menge angesammelt hatten. Das erinnert mich an einen Ausspruch meiner damals im Kindergartenalter befindlichen Tochter, nach einem Besuch in Köln: „Papa, die blöden Tauben scheißen den ganzen Dom kaputt“ Das Ganze mit schreckgeweiteten Augen und wirklich großem Entsetzen. 🙂 Zum Glück stehen sowohl der Dom als auch die Destillerie heute noch.

2004 wurde dann das erste Destillat abgefüllt und reift seit dem beständig vor sich hin. Den Destillerienamen wollte und konnte man nicht verwenden, da es zum einen bereits einen blended Highland Malt unter diesem Namen gab und zum anderen die Namensrechte auch nicht gesichert werden konnten. Also entschied man sich für Kilkerran, das sich aus dem gälischen Namen der ersten Siedlung ableitet und heute Campbeltown heißt.

Sláinthe!

Markus

Das Tasting Team in Aachen (11.10.2014)

Die erste Verkostung in diesem Herbst ist geschafft: Am gestrigen Abend haben wir unseren Einsteigervortrag „Whisky – Eine Einführung“ auf der Aachener Automeile gehalten. Gastgeber war die Scuderia Jansen, hier die Alfa Romeo und Jeep Filiale in der Neuenhofstraße.

Das Publikum war bunt gemischt und erwartungsfroh,IMG_4021mini die Auswahl startete mit dem Whiskyliqueur Drambuie. Über Dalwhinnie 15, Knockando 10, Balvenie Double Wood 12 näherten wir uns den maritimen und rauchigen Vertretern Talisker 10 und Ardbeg 10 an. Wie erwartet trat bei den letzten beiden eine rege Diskussion ein.

Drei der Teilnehmer ließen sich vom Torfrauch so nachhaltig begeistern, dass sie beide Flaschenreste adoptierten und um Nachschub baten. IMG_4019miniEinen solchen Erfolg der Inselvertreter hatten wir bisher bei noch keinem Tasting mit Ersttätern. 🙂 Auf besonderen Wunsch fand auch der Glenfarclas 105 den Weg in die Runde, hier ging es um das Kennenlernen der Fassstärke, ein dankbarer Vertreter dieser Spezies mit 60vol.% welcher zeigt was in diesen Regionen möglich ist.

Auch unsere diesjährige Neuerung, die Adventsgestecke aus originalen Eichenfassdauben (im Bild oben vor dem Abendprogramm), fand direkt Anklang und Lob. Hierzu in einem der nächsten Blogs mehr.

Einen Dank an dieser Stelle auch noch einmal an Stephan Jansen, der uns die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und für eine leckere italienische Grundlage sorgte. IMG_4025miniDa alle Anwesenden viel Interesse und Aufmerksamkeit zeigten, gehe ich davon aus, dass dies nicht der letzte Besuch in Aachen gewesen ist.

Ganz zum Schluß noch einen großen Dank an alle Anwesenden, die den Abend, durch aufmerksames Zuhören und spannende Zwischenfragen, auch für uns mehr als angenehm gemacht haben. Jederzeit gerne wieder.