In kleiner Besetzung traten Uwe und ich ganz spontan am Samstagmorgen unsere Reise gen Düsseldorf an. Bereits im RE5 von Bonn in Richtung Emmerich wurde der Tag unterhaltsam. Wir trafen auf eine Gruppe von acht jungen Herren aus der Nähe von Karlsruhe, die sich auf einer Junggesellenabschiedstour nach Düsseldorf befanden.
Das angebotene Frühstück in Form eines sicher sehr leckeren Rieslings im Plastikbecher mussten wir aufgrund moralischer Bedenken leider ablehnen. 😉 Nichtsdestotrotz entwickelte sich eine angenehme Gesprächsrunde in deren Verlauf wir den nichtsahnenden Bräutigam auf die lokalen Höhepunkte seines Zielortes Emmerich hinwiesen. Zum einen sei der dortige Bauernmarkt überregional für sein breites Angebot bekannt, zum anderen finde dort ja schließlich auch dieses Wochenende die Weltmeisterschaft im Synchronschwimmen statt. Einen Dämpfer bekam seine sicherlich vorhandene Vorfreude bei unserem Hinweis, dass es sich um die WM der Herren handele.
Der Bräutigam in Spe ließ sich seine Vorfreude wirklich nicht anmerken, die mitreisenden Freunde jedoch waren Feuer und Flamme vom bevorstehenden Wochenende. Die Truppe sah nach viel Entertainment aus und der Bräutigam wird das Wochenende sicherlich genossen haben.
Nach dieser unterhaltsamen Zugfahrt und einem kurzen Stück U-Bahnfahrt kamen wir an der Classic Remise an. Nach kurzer Orientierung fiel uns der Stand von Mareike Spitzer ins Auge. Unter dem Namen „Irish Whiskeys“ vertreibt Sie ausschließlich irische Whiskeys, was ihrer Leidenschaft für diese milden Vertreter mit eigener Schreibweise ( Whiskey ) geschuldet ist. Seit 2012 betreibt sie ihren Online-Shop, den sie stetig weiter ausbaut. Nach einer sehr informativen Einführung in ihr Sortiment und der Beschreibung von diversen Teeling Abfüllungen, sowie der Verkostung zweier Glendalough Abfüllungen ( 7 und 13 Jahre alt ), kamen wir zu einer absoluten Neuheit: Der Muldoon Irish Whiskey Liqueur hat uns an diesem Tage voll und ganz in seinen Bann gezogen. Hier ist etwas entstanden, was man ohne Übertreibung als ein auf Flaschen gezogenes Toffifee beschreiben kann. Karamell, Vanille, Toffee und ganz viel Haselnuss begeisterten nicht nur uns beide in Düsseldorf. Auch alle die ihn später bei uns verkostet haben, waren so begeistert, das unsere Vorräte schnell zuneige gingen und wir mittlerweile mehrfach nachbestellen mussten. Fazit: eine tolle junge Frau mit einem sehr guten Geschmack und viel Herzblut, die den irischen Whiskey in Deutschland sicherlich noch ein gutes Stück voranbringen wird. Wir wünschen ihr auf jeden Fall viel Erfolg!
Der restliche Messetag hatte es nach dieser Geschmacksbombe mit langem Nachhall wahrlich schwer. Erst der gute Herr Wurm von der „Märkischen Spezialitäten Brennerei“ aus Hagen konnte erneute Akzente setzen. Zum einen ist da natürlich seine völlig unkomplizierte und eventuell leicht extrovertierte Art hervorzuheben. Seinen Ausführungen kann ich wirklich stundenlang lauschen und werde völlig von seinem Fachwissen und der vielleicht manchmal nicht ganz alltäglichen Herangehensweise gefesselt. Man kommt aus dem Staunen und Lachen nicht mehr heraus. So ganz nebenbei destilliert der Gute auch noch wirklich Herausragendes. Hier die Empfehlung ihn einmal persönlich aufzusuchen, eine Verkostung mitzumachen und sich von der Qualität all seiner Brände selbst zu überzeugen. Er bietet zusammen mit seiner Gastronomieaffinen Ehefrau auch unterschiedlichste Events in seinen Räumlichkeiten an. Hier dient zum Beispiel eine umgebaute Esse in der alten Schmiede als ausreichend dimensionierter Grill. Passend hierzu seine Aussage „Steaks unter 5cm Dicke sind sowieso nur Carpaccio“. Mehr zu ihm und seinen Erzeugnissen in einem späteren Blog.
Und hier noch ein paar Impressionen:
Leider war auch dieser Tag schneller zuende als uns lieb war. Die Whisky Fair in Düsseldorf ist eine kleine aber feine Messe, die neben den Geschmacksknospen, dank der vielen außergewöhnlichen Fahrzeugen, auch die ästhetischen Bedürfnisse von Whisky- und Autoliebhabern bedient. Gerne kommen wir nächstes Jahr wieder.