Die Woche war wieder einmal schneller vorbei als erwartet, zum einen sehr angenehm, andererseits jedoch erschreckend. Wir wurden um kurz nach Sechs freundlich von unseren Gastgebebern empfangen und legten gleich mit dem Aufbau unseres Equipments los. Alles verlief reibungslos und so konnten wir pünktlichst um 19:30 Uhr in den Abend starten. Es war sehr schön, dass a.) alle angemeldeten Personen auch kamen und b.) alle Gäste pünktlich waren. Nach einer kurzen Vorstellung unserer Person und einer Übersicht des zu erwartenden Abendverlaufes legten wir sogleich mit dem „Opener“ los. In den Gläsern stand bereits ein „Drambuie“ bereit. Hier outete sich bereits der erste Profi! Nach kurzem riechen am Glas bemerkte die betreffende Dame „der riecht wie ein Drambuie“. Hut ab, großes Kino. Während des Drambuie begannen wir mit vorsichtigen gälischen Sprachübungen. Slainthe Mhath! Unseren Gästen konnten wir glaubhaft versichern, dass sich die gälische Aussprache zum Abschluss des Abends völlig problemlos bewerkstelligen lassen würde. 😉
Eine erste Einführung in die gebräuchlichsten Gläser, die ärztlich empfohlene Tagesdosis des Lebenswassers sowie unsere Empfehlung zu Cola, Eis und mit roten Banderolen versehenen Mixgetränken bildeten die Überleitung zum ersten Single Malts des Abends: der Dalwhinnie 15 konnte aus dem Stand zeigen, wo die Stärken der schottischen Single Malts liegen. Über Informationen rund um die Geschichte Schottlands, die Herstellung und Reifung der Whiskys sowie eine Übersicht der existierenden Whisk(e)ysorten kamen wir über Knockando, Balvenie Double Wood (Liebling des Abends vieler Gäste) zu den polarisierenden maritimen Whiskys.
Im Glas befand sich nun der Talisker, ein rauer Vertreter der Insel Skye. Geschaffen um durchgefrorene Fischer nicht in Kummer und Unbehagen zurück zu lassen. Wer bei diesem Geruch die Augen schließt und sich eine schroffe Küste mit Gischt, eisigem Wind und nadelspitzen Regentropfen vorstellt, versteht die Intention bei der Herstellung dieses schottischen Vertreters. Die Meinungen über diesen Whisky lagen schon weit auseinander, einen Fan konnte er allerdings an diesem Abend für sich gewinnen.
Der offizielle Abschluss des Abends gebührte natürlich der Insel Islay. Der Ardbeg 10 zeigte eindrucksvoll, dass Rauch, Jod und eine große Würzigkeit die Süße nicht ausschließen. Tenor hier war die Meinung das man sich an diesen Whisky gewöhnen könne. Dies können wir an dieser Stelle nur unterstützen und für gut befinden. 😉 Als Zugabe gabe es anschließend noch „one for the road“, hier zeigte sich ganz klar der Balvenie als Tagessieger. Uns beiden hat der Abend großen Spaß gemacht, die Gäste bekundeten ihr Vergnügen und auch unsere Gastgeber waren sehr zufrieden und bekundeten großes Interesse an einer weiteren Veranstaltung in diesem Jahr. Erste Überlegungen gehen in Richtung Irland, hier möglicherweise sogar mit korrespondierenden Speisen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein Wiedersehen und möchten uns noch einmal bei unseren Gästen für das große Interesse, die tolle Aufmerksamkeit und die netten Gespräche in der Pause und im Anschluss bedanken. Unseren Gastgebern danken wir für die wirklich schöne Räumlichkeit, ihre herzliche Art und ihren Mut, etwas neues auszuprobieren.
Danke und bis demnächst!
Uwe & Markus